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Annafest 2023

Annafest 2023 - Ein Hintergrundbericht

Mit Sicherheit sind jedem Besucher des Annafests in Forchheim die Frauen und Männer mit den roten Kreuz Aufnähern auf Jacken und Hemden, die sich um das Wohl der Besucher kümmern, aufgefallen. Aber wer steckt eigentlich hinter dem Sanitätsdienst? Was bewegt die Menschen dazu, meist ehrenamtlich, den Dienst für die Allgemeinheit zu leisten?

Wir nehmen uns dieses Jahr das Annafest zum Anlass diese Fragen zu klären und eben gerade die Personen einzeln vorzustellen, die es durch ihr Engagement erst möglich machen, dass Alles reibungslos von Statten gehen kann.

Montag - 24.07.2023

Wer sich schon mal auf die oberen Keller gewagt hat, dem ist bestimmt schon der Losverkauf mit dem bekannten "Glückshafen" Schild aufgefallen. Dieser ist eine langjährige Institution des roten Kreuzes und wird seit 2017 in einem ehrenamtlichen Team aus Personen aus verschiedensten Organisationen und Bereitschaften betreut.

Ein Los bekommt man bereits ab 50 Cent. Für dieses Los bekommt man Punkte, die man in die 5 verschiedenen Preisklassen investieren kann. Als Preise gibt es alles Mögliche. Von Kuscheltieren über Elektro- bzw. Küchengeräte bis hin zu ausgefallenen Dingen wie Plastikschlitten im Sommer. Der Erlös der Lose geht im Prinzip Eins zu Eins in die Neuanschaffung für die nächste Veranstaltung.

Für das Annafest wird ein Schichtplan erstellt, der von jedem Bereich innerhalb des Kreisverbandes besetzt wird, das sind Ehrenamtliche aus den Bereitschaften aber auch Hauptamtliche Mitarbeiter die im Losverkauf eingesetzt werden. Grundsätzlich darf aber Jeder, der gerne Mal als Verkäufer mithelfen möchte, Anfragen um beispielsweise einen Nachmittag einzuspringen. Das Team braucht immer Nachwuchs und ist dankbar für jeden Neu-Helfer. Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, ist immer mindestens ein erfahrener Orga Mitarbeiter dabei, der schwierige Fragen klären oder Probleme lösen kann.

Das Team wird geleitet von Frau Gabi Sreball (2. v. rechts) und ihrer Tochter Saskia Rohde (1. v. rechts). Frau Sreball ist, als sie 8 Jahre alt war ins Jugendrotkreuz eingetreten und ist durch ihr Interesse an Schwimmen und Wasser in die Neigungsgruppe Wasserwacht gekommen, bei der sie mittlerweile 45 Jahre Mitglied ist. Frau Rohde ist ihrer Mutter nachgefolgt und ist solange sie sich erinnern kann Mitglied in der Wasserwacht in Forchheim. Für beide ist das Vereinsleben und das ehrenamtliche Einbringen von Zeit in Fleisch und Blut übergegangen. Ähnlich ist es beim restlichen Team, alle haben eine tiefe Verwurzelung innerhalb des roten Kreuzes, sei es Bergwacht, Wasserwacht oder in einer der Bereitschaften. Der wichtigste Punkt ist allerdings der Spaß an der Arbeit und im Team. 

Die Arbeit endet für das Team aber nicht, wenn das Annafest aus ist. Es müssen Kalkulationen für das nächste Jahr erstellt werden, Preise müssen gekauft und eingeordnet werden, Inventuren für das Lager finden in regelmäßigen Abständen statt, etc. Des weiteren ist der Glückshafen auch auf anderen Veranstaltungen wie die Altstadtfeste in Ebermannstadt oder Forchheim oder dieses Jahr auch wieder auf dem Walberlafest in Kirchehrenbach vertreten.

Alles in Allem kann man sagen, dass sich hier ein tolles, alle Altersklassen beinhaltendes, Team gebildet hat, das Spaß an der ehrenamtlichen Arbeit hat. Viele nehmen extra für das Annafest Urlaub um mithelfen zu können, wofür man sich nicht genug bedanken kann.

Wenn ihr durch das Annafest schlendert, schaut doch gerne vorbei und gönnt euch das Eine oder Andere Los. Wir sind dankbar und vielleicht könnt ihr euch auch einen Hauptpreis sichern.

Dienstag - 25.07.2023

Am zweiten Tag stelle ich euch Nicole und Jannis vor. Beide sind Mitglieder in der Bereitschaft in Forchheim und leisten dieses Jahr ihren Sanitätsdienst auf dem Annafest.

Jannis ist 19 Jahre alt, hat dieses Jahr sein Abi geschrieben und ist mittlerweile seit 2018 in der Bereitschaft Forchheim. Über einen Schulkollegen ist er vorher im Jugendrotkreuz gewesen und ist dann als er alt genug war weiter in die Bereitschaft Forchheim übergegangen.

Nicole ist seit 15 Jahren in der Bereitschaft Forchheim. Sie hatte ebenfalls als Kind Kontakt mit dem roten Kreuz und ist seitdem Mitglied. Durch ihren Beruf als Altenpflegefachkraft ist sie an die Arbeit mit Menschen gewöhnt letztendlich ist sie aber dann wegen ihres damaligen Partners bei der Bereitschaft eingetreten.

Bereitschaft Forchheim bedeutet für beide in erster Linie Kameradschaft und die Möglichkeit Menschen etwas Gutes zu tun. Trotz des Stresses der von Zeit zu Zeit natürlich vorkommt sehen beide den ehrenamtlichen Dienst als Hobby. Sie fühlen sich in der Bereitschaft wohl und Loben auch die Organisation und den Zusammenhalt in der Gruppe. Auch hier werden immer wieder neue Helfer gesucht. Wenn Interesse besteht kann man gerne mal einem Bereitschaftsabend beiwohnen. Anfragen können über die Bereitschaftsleitung eingestreut werden.

Man erlebt viele verschiedene Dienste bei den verschiedensten Veranstaltungen, von Festivals über Zirkusse bis hin zu Kirchweihen ist alles dabei. Darüber hinaus gewinnt man auch bei jedem Einsatz Erfahrung, die für die Zukunft wichtig sind. Jannis beispielsweise ist nebenbei noch bei der freiwilligen Feuerwehr in Ebermannstadt und möchte im Sommer seinen Rettungsdiensthelfer und anschließend als Bundesfreiwilligendienstler sein soziales Jahr im Rettungsdienst in Erlangen machen. Nicole hat seit mittlerweile 2 Jahren die Position der Planung der Sanitätsdienste inne. D.h. Sie kümmert sich um Verfügbarkeit von Kollegen, fertigt Verträge und Listen für die Dienste an und geht sicher, dass alles in korrekt abläuft.

Beide investieren viel Freizeit in ihren Dienst. Nicole veranschlagt ca. 10-15 Stunden, die sie mit vorbereitenden Tätigkeiten verbringt zusätzlich ist einmal pro Woche ein Dienst, den sie besetzt. Annafestschichten von bis zu 13 Stunden sind keine Seltenheit. In Anbetracht der Tatsache, dass alles ehrenamtlich und somit unentgeltlich geleistet wird, muss man den Kollegen einen wirklich großen Respekt zollen. 

Wir sagen Danke!

Mittwoch - 26.07.2023

Heute stelle ich euch Tristan vor, er ist 22 Jahre alt, ehrenamtlich in der Wasserwacht in Ebermannstadt und Hauptamtlich angestellt als Notfallsanitäter beim Rettungsdienst.

Bereits seit seinem 6. Lebensjahr ist Tristan bei der Wasserwacht. Er und seine Zwillingsschwester wurden damals von ihrer Betreuerin im Kindergarten, die ehrenamtlich in der Wasserwacht tätig war, zu einem Kindertraining eingeladen. Bei ersten Schwimm- und Tauchübungen hat er dann gemerkt, wie viel Spaß ihm die Arbeiten im und rundum das Wasser macht. Später war er dann selbst Trainer und hat mit 15 seinen Sanitätskurs gemacht. Dieser dient als Basis für sämtliche weitere Dienste innerhalb der Wasserwacht. 2 Jahre später wurde er zum Wasserretter und hat im Anschluss noch seinen Bootsführer und den umfangreichsten Lehrgang, den Rettungstaucher, erfolgreich absolviert.

Als Rettungstaucher benötigt man viel Know-How rund um Rettungs- und Suchtechniken. Da die meisten Einsätze rund um den Kanal in Forchheim stattfinden, dieses Terrain aber sehr schwammig und die Sicht begrenzt ist, muss man genau wissen wie man hier verfährt.

Über den Dienst bei der Wasserwacht ist Tristan auch zu seinem eigentlichen Beruf, dem Notfallsanitäter, gekommen. Er hat die 3 Jährige Ausbildung durchgeführt und hat diese letztes Jahr beendet. Für viele seiner Kollegen endet mit dem Eintritt in das Hauptamt der Dienst im Ehrenamt. Tristan versucht trotz des Schichtdienstes weiterhin aktiv in der Wasserwacht zu verbleiben. Für ihn ist es ein Hobby und die Kameradschaft und der Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft macht Vieles wett.

Die Aufgaben innerhalb der Wasserwacht beinhalten jeden Freitag ein 3-stündiges Schwimmtraining für Kinder, 2 Schwimmveranstaltungen pro Monat, Übungen für alle Dienstbereiche und für ihn als Stellvertretenden technischen Leiter das Sicherstellen der Materialverfügbarkeit was in der Regel auch mehr als einen halben Tag in Anspruch nimmt. Darüber hinaus werden auch Sommerzeltlager mit den Kindern der Wasserwacht veranstaltet, bei den beispielsweise dieses Jahr 50 Kinder mit an Bord waren. 

Für Tristan ist das Ehrenamt eine Herzenssache, er lobt das junge Team, den Zusammenhalt und möchte trotz Arbeitsalltag auf jeden Fall hier seinen Beitrag weiterhin leisten.

Donnerstag - 27.07.2023

Heute betrachten wir die Arbeit von Führungspersonen innerhalb des Sanitätsdiensts. Dafür stand mir freundlicherweise Thomas Hylla, 44 Jahre alt, seines Zeichens Lehrer am Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt, Rede und Antwort.

Thomas ist mittlerweile 15 Jahre beim Bayerischen Roten Kreuz in der Bereitschaft tätig. Angefangen hat alles mit seinem Zivildienst, den er ebenfalls hier im roten Kreuz im Rettungsdienst geleistet hat. Nach Rücksprache mit dem damaligen Bereitschaftsleiter hat Thomas noch die Ausbildung zum Rettungssanitäter angehängt und sich letztendlich auch für eine bis heute aktive Mitgliedschaft in der Bereitschaft entschieden. Durch seine wachsende Erfahrung und Gespräche innerhalb des Teams wurde ihm klar, dass er sich auch für Schnelleinsatzgruppen (SEG) und deren Leitung anbieten möchte. Vor 2 Jahren ist er dann zur Leitung der SEG Behandlung geworden.

Sein Dienst am Annafest leitete er dieses Jahr als Gruppenführer der BRK Wache auf dem Annafest. Seine Aufgaben sind vor allem:

  • Koordination von Trupps, Ärzten, etc.
  • Sicherstellen von korrekten Vorbereitungsarbeiten (Materialkontrolle der Einsatzrucksäcke)
  • Einteilung der Sanitäter sowohl in Fußtrupps als auch in stationäre Helfer vor Ort
  • Schnittstelle zu Leitstelle und Gesamteinsatzleitung

Als Schaltstelle muss er immer erreichbar sein und über eine schnelle geistige Reaktionsfähigkeit verfügen. Er muss im Notfall weitere Ärzte zu Einsätzen schicken oder Trupps umorganisieren um die Einsatzfähigkeit zu gewährleisten.

Thomas beschreibt seine Arbeit als schöne Abwechslung zu seinem allgemeinen Berufsalltag. Normalerweise bringt er Kindern und Jugendlichen etwas bei, hier im Sanitätsdienst ist das Klientel weiter gestreut und er hilft einer breiteren Masse an Menschen. Grundsätzlich hat er Spaß am Sanitätsdienst und versucht trotz der schulischen Stressphasen wie z.b. Abiturzeiten, immer Dienste nach Möglichkeit zu übernehmen.

Freitag - 28.07.2023

Sascha Kaiser, 19 Jahre alt, seit seinem 6. Lebensjahr in der Wasserwacht in Forchheim und Ebermannstadt und dieses Jahr in seinem 2. Jahr das erste Mal als Wachdienstleitung für die obere Sani-Station am Annafest tätig.

Seit seinem sechsten Lebensjahr ist Sascha bereits in die Wasserwacht in Forchheim eingetreten. Von anfänglichen Schwimmkursen hat er die Rollen gewechselt und Stand selbst am Beckenrand um Kindern das Schwimmen beizubringen. Mit 16 Jahren ist er dann nach Ebermannstadt gewechselt um dort seine Sanitäts- und Wasserrettungsausbildung sowie seinen Rettungstaucher zu machen. Die Rettungstaucherausbildung hat sich, Coronabedingt, über 2 Jahre mit einem Theorie- und einem Praxisjahr gezogen. Währenddessen hat Sascha Ausbildungen um Truppführer und zum Wachleiter erfolgreich abgeschlossen.

Seit Anfang diesen Jahres ist er Beauftragter für Rettungswesten, damit sind aber nicht nur die aus Forchheim und Ebermannstadt gemeint, sondern auch aus Fürth, Bamberg und Nürnberg. Er wartet die Westen, führt einen Funktionalitätscheck durch und lässt die TÜV Prüfung durchführen. Durch seine technische Ausbildung und seine Angelaffinität ist er innerhalb der Kreiswasserwacht Beauftragter für das "Technische Suchen und Orten". Dies beinhaltet Schulungen auf Drohnen und Echolot zum Auffinden von vermissten Personen.

Er sagt selbst, dass es teilweise recht viel gewesen ist, aber es ihm trotzdem immer Spaß gemacht hat seinen ehrenamtlichen Dienst in der Wasserwacht zu leisten. Er empfiehlt jedem, der an einer Mitgliedschaft interessiert ist, sich dort zu melden. Ab 15/16 Jahren kann man, wie er, sämtliche Kurse innerhalb der Gemeinschaft absolvieren, vorher kann man sich in der Jugendarbeit ausleben und ab 18 Jahren kann man aktiv an Einsätzen innerhalb der Schnelleinsatzgruppe teilnehmen. 

Samstag - 29.07.2023

„Aus Spaß am Sport und Freude am Helfen“

Thomas Obeth, 51 Jahre alt, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Er ist seit 11 Jahren bei der Bergwacht Forchheim.

Thomas kommt ursprünglich aus einer Bergregion in Deutschland, ist berufsbedingt nach Forchheim gezogen und hat sich der Bergwacht angeschlossen, auch um ein Stück Heimatgefühl wieder zu erlangen. Ihm macht der ehrenamtliche Dienst aber auch Spaß und er lobt die Kameradschaft in der Bergwacht, Gutes Tun ist für ihn eine erfüllende Angelegenheit.

Die Bergwacht ist immer im Einsatz, wenn Personen in unwegsamen Gelände verunglücken. Das kann im Gebirge, aber auch in Wäldern und Wiesen sein, grundsätzlich immer dort, wo ein normaler Rettungsdiensteinsatz nicht möglich ist. Zu diesem Zweck finden auch immer regelmäßig Rettungsübungen statt, die in jedem erdenklichen Terrain statt finden. Darunter fallen Abseilen an Steilhängen oder Abtransportieren von Wiesen, auch das Retten an Helikoptern gehört zum Training.

Nach einer ärztlichen Untersuchung ob man grundsätzlich für den Dienst geeignet ist, folgen weitere Eignungstests, wie Klettern und Skifahren. Anschließend kommen bergwachtsspezifische Prüfungen, es wird sowohl im Sommer als auch im Winter die organisierte Rettung abgeprüft. Dies ist wichtig, da es bei rund 30 Einsätzen pro Jahr teilweise auf jede Minute ankommen kann. Derzeit sind es rund 19 aktive Mitglieder bei der Bergwacht in Forchheim. Jeder der bergaffin ist oder dem Klettern nicht abgeneigt ist, für den ist eine Mitgliedschaft in der Bergwacht eine Bereicherung.

Sonntag - 30.07.2023

Heute freuen wir uns außerhalb des Kreisverbandes für Familie Brütting aus Forchheim. Sie konnten sich an unserem Glückshafen einen Hauptpreis sichern.

Wie sie das geschafft haben? Sie haben sich zwei mal 8 Lose gekauft und hatten die 80 Punkte Hauptgewinn gezogen.

Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!

Für alle, die es Familie Brütting gleich tun wollen, der Glückshafen hat noch heute und morgen geöffnet. Einfach vorbei schauen und sein Glück versuchen.